Sonntag, 22. Oktober 2017

Food Revolution 5.0

In der Ausstellung des Museums für Kunst & Gewerbe in Hamburg geht es um die bedeutende Fragestellung des 21. wie zukünftig 10 Mrd. Menschen bei schwindenden Ressourcen satt werden. 30 internationale Designer präsentieren ihre Visionen. Lösungen die zum Teil skurril erscheinen und uns Nordeuropäer den ein oder anderen Schauer über den Rücken laufen lässt. Auf zwei Aspekte der Ausstellung möchte ich hier näher eingehen. Wenn in der Ausstellung zum Beispiel hygienische Zuchtmöglichkeiten von Mehlwürmern für den Privathaushalt dargestellt werden. Ganz praktisch steht zukünftig neben dem Herd eine Art "Gewächshaus" aus Kunststoff über mehrere Etagen. In einer Videoanimation wird auch gleich gezeigt ,wie die Mehlwürmer zu Speisen zubereitet werden, z.B. als Salatbeilage, zu vergleichen mit Shrimps. Mehlwürmer können zukünftig eine wertvolle Eiweißquelle darstellen. In dem ansässigen Museumsshop konnte man sich, wenn man wollte auch gleich passende Kochbücher mitnehmen. Der ein oder andere private Verbraucher wird da nicht mitgehen, eher vorstellbar ist die Mehlwürmer zu Pulver zu verarbeiten um daraus zukünftig eiweißreiche Lebensmittel herzustellen die nicht mehr an Würmer erinnern. 
Auch setzen sie sich in der Ausstellung mit der Überernährung praxisnah auseinander. Es dauert ja im Schnitt 20 Minuten während der Nahrungsaufnahme bis wir das Signal der Sättigung erhalten oder anders ausgedrückt, etwa 15% Magendehnung signalisiert dem Gehirn "Hallo ich bin satt". Dieses sensible Hunger-Sättigungszentrum lässt sich zusätzlich über den Sehnerv austricksen. Dafür wird die Speise auf dem Teller optisch größer dargestellt als sie tatsächlich ist. Wir kennen das vielleicht wenn wir einen kleineren Teller verwenden als für eine Speise sonst üblich. In der Ausstellung wurden als Hilfsmittel skurrile Formen auf auf dem Teller platziert, die Speise um diese Formen drapiert. Der Sehnerv signalisiert dem Gehirn rein optisch eine größere Portion der Speise und wir fühlen uns schneller satt, ergo nehmen wir so weniger Kalorien zu uns. Die Darstellung wirkte überzeugend. Alles in allem eine Ausstellung die in jedem Fall nachdenklich gestimmt hat. Wer möchte kann die Ausstellung noch bis zum 25. Oktober besuchen und ich inspirieren lassen über unsere zukünftigen möglichen Ernährungsgewohnheiten und auch gleich an einer Abstimmung teilnehmen. "Das beste Kantinenkonzept Deutschlands"wird gesucht . Die Ausstellung ist im Museum für Kunst und Gewerbe, Steintorplatz,20095 Hamburg, 12 € Eintritt für Erwachsene Die Ausstellung läuft noch bis zum 29. Oktober

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